Wintersemester 2022/2023

Das Neue – Eine Denkfigur der Moderne

Vorlesung im Rahmen des ‚Studium generale‘

Di 18 h c.t.

Kupferbau, Hörsaal 21

Über das Neue als einer Denkfigur handeln, bedeutet, über die Moderne schlechthin handeln. In Überbietung des Diktums von Adorno in der Ästhetische[n] Theorie – „Kunst ist das Neue“ – läßt sich verallgemeinernd sagen: die Moderne ist das Neue, das Neue ist die Moderne. In dieser Qualifikation unterscheidet sich die Moderne von der Antike, prononcierter noch: diese Qualifikation ist das unterscheidende Merkmal der Moderne. Die systematische Beschreibung des jeweiligen Verständnisses des Neuen in der Antike und in der Moderne würde zum einen die fundamentale Differenz dieser beiden ‘Epochen’, im Sinne einer jeweiligen ‘longue durée’, kenntlich machen, doch sie würde auch zum anderen die Einheit der okzidentalen Kultur ausweisen. Denn auch und gerade dort, wo man vermeint, das Neue, und d.h. zugleich: die Moderne, aus sich selbst begründen zu sollen und zu können – dies dürfte philosophisch-erkenntnistheoretisch erstmals Descartes intendiert haben mit Folgen insbesondere für die Ästhetik des deutschen Idealismus –, treten die legitimen, wenn auch nicht mehr legitimierten Voraussetzungen zutage, und sie werden nicht zuletzt in der Aporie dieses Unterfangens offenbar.

24.10.2022: Neugierde I – Augustinus, Platon, Thomas von Aquin, Pascal

31.10.2022: Neugierde II – Petrarca, Charles Baudelaire

07.11.2022: Kunst und Fortschritt – Vasaris „Lebensbeschreibungen“

14.11.2022: Die Entdeckung des Individuums – Das Porträt in der Renaissance

28.01.2022: ‚Progressive Universalpoesie‘ – Friedrich Schlegel und die Folgen

12.12.2022: Originalität – Anmerkungen zu einem ambivalenten Begriff

15.01.2023: Manifeste des Modernismus – Futurismus, Dadaismus, Surrealismus

22.01.2023: Der Begriff des Neuen in Th. W. Adornos Ästhetischer Theorie – Mit einem Blick auf Samuel Beckett

20.01.2023: Die Sucht nach Neuem – Eine anthropologisch-physiologische Konstante?

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