Maria Moog-Grünewald ist Literaturwissenschaftlerin mit Lehrstuhl für Romanische Philologie und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen seit 1992
Die Beiträge des Bandes haben zum Gegenstand, die ästhetisch inszenierte Relation von Kontingenz und Ordo in narrativen Texten näherhin zu beschreiben, damit zugleich den Nachweis zu führen, daß das Erzählen in der Neuzeit sich in Folge dieser Relation selbst begründet bzw. begründen muß: Der ›discours‹ restituiert, hochkomplex und äußerst fragil, einen Ordo, den die ›histoire‹ desavouiert – und umgekehrt. Erzählen und ›Wahrnehmung‹ stehen somit in einer Interrelation, die ein eindeutiges ›Prae‹ und ›Post‹ letztlich ausschließt, die es unentscheidbar macht, ob eine neue ›Wahrnehmung‹ ein neues Erzählen generiert oder ob ein neues Erzählen eine neue ›Wahrnehmung‹ konstituiert: die ursächliche Kontingenz des Ordo bedingt einen Ordo der Kontingenz.