Maria Moog-Grünewald ist Literaturwissenschaftlerin mit Lehrstuhl für Romanische Philologie und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen seit 1992
Es scheint ein Paradox: Die Dichtung im emphatischen Sinne simuliert in der und durch die letztlich unhintergehbare ‚Teilhabe am Seienden’ die ‚Teilhabe am Sein’, sucht mithin Platons Verdikt gegen die Dichtung mit Platon selbst zu widerlegen. Entscheidend ist in diesem für die Dichtung, die Kunst der Neuzeit wie der Moderne gleichermaßen grundlegenden Prozeß der ästhetischen Immanentisierung (neu)platonischer Philosopheme dessen ‚Erotisierung’: es ist – allegorisch gesprochen – die treibende Kraft des Eros, wie ihn Diotima ebenso facettenreich wie bündig beschreibt und wie u.a. Ficino ihn neuplatonisch differenziert, der die ihre eigene Materialität transgredierende Sprache ermöglicht und zugleich dieser Ermöglichungsstruktur ein ‚Anschauungsbild’ gibt. Die (neu)platonische Prägung der Ästhetik der Neuzeit und der Moderne ist in ihrer Tragweite bislang kaum erkannt. Der Band setzt sich zum Ziel, hierzu einen ersten Forschungsbeitrag zu leisten.
Besprechungen:
Gala Rebane, in: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen 246/2 (2009), 391-395.
Vdr, in: Kunstbuchanzeiger.de [http://www.kunstbuchanzeiger.de/de/themen/kunst/rezensionen/828/]